Aber wie begann es?

Diese Frage stellte sich
anlässlich des 50jährigen Jubiläums für uns ehemalige Musikschüler Jahrgang 1991. 

Bereits nach der Wahl 1961 müssen
die viel zitierten Worte von Hubert Wüstenhaben „Wir brauchen Musike!“ gefallen
sein. Aber nicht wie im schon vorhanden Posaunenchor der Kirche, sondern ein
Jugendblasorchester sollte es sein! 

Kurt Baecker konnte für die
musikalische Leitung gewonnen werden und übernahm die Ausbildung der ersten
acht Schüler in der Küche der Familie. Die Instrumente dafür wurden bei
verschiedenen Vereinen aus der Umgebung geliehen – in Luckenwalde eine Posaune,
in Neuseddin die Pauke, von der Beelitzer Feuerwehrkapelle Tuba und Hörner, die
Noten beim Kirchenchor. 

Am 7. Okrober 1965, dem
offiziellen Gründungdatum, war der erste Auftritt mit der Nationalhymne der DDR
bei der ehemalige Gaststätte Kieckebusch in der Stückener Dorfstraße. Im gleichen Jahr fand auch
erstmalig das Weihnachtsbaum Anblasen am 1. Advent statt. Eine bei allen
Stückenern beliebte Tradition bei der unter den Klängen des Blasorchesters der
Weihnachtsbaum im festlichen Licht erstrahlt. 

Am 12. November 1989 – nur wenige
Tage nach dem Fall der Berliner Mauer – marschierte man mit Pauken und
Trompeten über die Glienicker Brücke in den „Westen“  ein unvergleichliches
Erlebnis von dem die älteren Vereinskollegen noch heute mit Stolz leuchtenden
Augen erzählen. 

1992 übernahm Lothar Völkerling
den Taktstock (Dirigent bis 2000) von Kurt Baecker. Herr Völkerling war auch
unser Lehrer an der Kreismusikschule Kleinmachnow. Für uns neun frische Musikschüler
wurde extra die Außenstelle Stücken eingerichtet. 

Als Lothar Völkerling 2001 den
wohlverdienten Ruhestand antrat, übergab er den Taktstock an Tilo Raatz, Tubist
des Landespolizeiorchesters. Auch er engagierte sich persönlich bei der
Ausbildung neuen Nachwuchses. Diese Musikkinder hatten ihre Premiere beim 10.
Stückener Blasmusikfest 2003. 

Der Wandel der Zeit brachte es
jedoch mit sich, dass auch Tilo Raatz den Taktstock 2007 an Michael Göritz,
ebenfalls vom Landespolizeiorchester, übergab. 

Aber auch Micha Göritz musste uns
nach einiger Zeit wieder verlassen. Seit 2014 treibt uns Werner Biskup mit viel
Elan bei unseren wöchentlichen Proben an. 

Im Laufe der Jahre haben wir
nicht nur Live-Auftritte absolviert, sondern waren auch im Tonstudio oder für
den Film aktiv, wie auf der Kassette „Klingende Grüße aus dem Landkreis
Potsdam-Mittelmark“, im Defa-Film „Märkische Chronik“ oder 2012 in „Bewährung“. 

Und so können wir jetzt auf eine
50jährige Geschichte zurückblicken – voller Erinnerungen, Stolz und Gefühl.
Jeder einzelne Dirigent hat das Blasorchester auf seine Weise geprägt und
gefördert. Das Blasorchester Stücken ist gewachsen aus einer Idee von Hubert
Wüstenhagen, dem Engagement von Kurt Baecker, dem Fleiß seiner Musiker und der
Unterstützung seines Publikums. 

Wir hoffen auf weitere wundervolle Jahre voller Walzer,
Polken und schöner Blasmusik!